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2114539: Turmgrab Q108

Westnekropole

Information on the Building

Localization:

Westnekropole, Syrien, Turmgrab Q108
- Location information is in situ -

Geographical description:

Der Turm wurde am südwestlichen Hang des Gubwel el-Husayniyet errichtet. Er steht nicht weit vom antiken Stadtgebiet entfernt und öffnet sich mit seinem Zugang im Süden zu einem Weg, der vermutlich von der Stadt kommend zum Wadi hinabführte. Insgesamt sind drei Geschosse erhalten geblieben, wobei das oberste verschüttet und daher nicht mehr zugänglich ist. Die Außenschale des Mauerwerks ist auf Höhe der Entlastungsnische im zweiten Geschoss vollständig weggebrochen.
Ancient landscape: Syrien
Roman province: Syria
Cultural era: palmyrenisch

Characterization:

Building type: Grabbau, Turmgrab
Description: Maße: L 9,6 m; B 9,1 m; G 87,36 m2; H 7,5 m; Geschosse: 3; Äußere Gliederung: Der Sockel weist in seiner; Südseite den einzigen Zugang zum Bau auf; Oberhalb des Zugangs springen drei Steinlagen; leicht zurück, bevor sich darüber der Turmschaft; erhebt. Auf Höhe des zweiten Geschosses; befinden sich zahlreiche Fensterschlitze; Mauerwerk: Der Sockel wurde aus mittelgroßen und; etwas größeren, länglichen Steinen errichtet. Die; Steine des Turmschafts hingegen sind etwas kleiner; Alle Steinblöcke sind von unregelmäßiger; Form, weshalb die Zwickel im Mauerwerk mit; kleinen Bruchsteinen gefüllt werden mussten; An der Ostwand ist zu erkennen, dass eine Lage; von größeren durch kleinere Steine horizontal; ausgeglichen wurde, bevor man die nächste Lage; versetzt hat. Oberhalb der Eingangstür wurde; im Mauerwerk eine trapezförmige Entlastungsnische; ausgespart, indem man an dieser Stelle auf; die innere Mauerschale verzichtete. Das Mauerwerk; ist auf allen Seiten gleich; Gründungsinschrift aramäisch: nicht erhalten; Gründungsinschrift griechisch: nicht erhalten; Inschriftenträger: nicht erhalten; Errichtungsdatum Bauinschrift: nicht erhalten; Reliefnische: unzureichender Befund; Anzahl der Zugänge: nur Vorderseite; Türen: Der von außen sichtbare Türsturz fehlt heute; Im hinteren Teil des Eingangsbereichs liegt; jedoch noch ein weiterer Sturzstein aus hellem; Kalkstein, der zwei Angellöcher aufweist. Demnach; war der Bau einst mit einer zweiflügligen; Steintür verschlossen; Grundrissbeschreibung: Die beiden vollständig erhaltenen; Kammern erstrecken sich von Süden; nach Norden. In den Langseiten zweigen jeweils; vier Schächte ab. Im Erdgeschoss liegt in; der Stirnseite der Zugang zum Hypogäum. Das; Treppenhaus beginnt in dem Schacht im Südwesten; Der nördlich benachbarte Loculusschacht; biegt nach Süden um und nutzt somit den Platz; unterhalb des Treppenhauses. Das Treppenhaus; bleibt auch im zweiten Geschoss auf die beiden; Schächte im Südwesten beschränkt. Das dritte; Geschoss wird einen ähnlichen Grundriss wie; die beiden unteren Etagen aufgewiesen haben; Sowohl im Erd- wie im zweiten Geschoss befinden; sich die Reste je zweier Sarkophage, von; denen die beiden unteren Steinkisten sind, die; beiden oberen aufgemauert wurden. Zur Beleuchtung; des Treppenhauses und zur Belüftung; der Anlage wurden Fensterschlitze angelegt; Grundrisskonzeption der Kammern: regelmäßig; Treppenhaus: Ecktreppenhaus; Kammerschnitt: leicht konisch; Hypogäum: Das Hypogäum, das in den Hang getrieben; wurde, war durch einen Zugang im Erdgeschoss; zu betreten. Heute ist es verschüttet; Bestattungsart: loculi und Sarkophage; Anzahl der im Turm erhaltenen Grablegen: 66 loculi; Sarkophage: 4 – davon Steinsarkophage: 2; Beschreibung der loculi: Die Loculischächte im; Erdgeschoss nehmen ca. zwei Drittel der Raumhöhe; ein. Im unteren Teil sind sie durch Steinplatten; verschlossen. Pro Schacht waren ca. vier; Bestattungen möglich. Im zweiten Geschoss; sind die Schächte ähnlich tief, wobei der unterste; der jeweils fünf loculi unterhalb des Fußbodenniveaus; liegt. Hier haben sich teilweise noch; die Zwischenböden und ihre Auflager erhalten; Loculiverschlüsse: nicht erhalten; Aufstellungsort der Sarkophage: Erdgeschoss und; obere Kammer; Anzahl Sarkophagkammern: 0; Inschriften innen: nicht erhalten; Dekorationsformen: Klinensarkophage; Beschreibung der Dekoration: Während die beiden; Sarkophage im zweiten Geschoss aufgemauert; wurden, konnte man im Erdgeschoss Steinkästen aufstellen; sie passten mit ihren 105 cm Breite; knapp durch die 110 cm breite Türöffnung; konnten jedoch nicht durch das nur 90 cm; breite Treppenhaus in eines der oberen Stockwerke; gebracht werden. Die beiden mächtigen; Kästen versperren die unteren Loculiöffnungen; auf der Westseite der Kammer, weshalb sie; nicht zur ersten Ausstattung des Baus gehören; dürften. Die beiden Sarkophagkästen wurden; aus hellem Kalkstein gefertigt und sind heute; stark beschädigt. Die Vorderseite des südlichen; Sarkophags zeigt drei Medaillons, in denen sich; Büsten befinden. Auf der Vorderseite des nördlichen; wird eine Büste vor einem Vorhang von; zwei Büsten in Medaillons gerahmt. Die oberen; Aufsätze der Sarkophage mit den Reliefs von; Lagernden haben sich nicht erhalten. Aus dem; Turm stammen folgende Funde, die sich heute; im Museum von Palmyra befinden:; – Altar in Miniaturformat (Inv. A 917): H 20 cm; B 14 cm; T 10 cm; rechter oberer Abschluss; beschädigt. Einfache Ausführung, auf der; Basis und am Abschluss Treppenstufen bzw; abgetreppte Altarwangen, auf der Oberseite; runde Eintiefung. Auf der Basis drei unlesbare; aramäische Buchstaben, Rückseite roh belassen; – Zwei Fragmente einer Büstenplatte mit Inschrift; (Inv. 918/A 919/A 920): H 21/15/9 cm; B 18/13/10 cm; T 7/7/6 cm; Teile rechts und; links des ehemaligen Kopfes, Reste von roter; Farbe. Insgesamt sind drei Zeilen mit aramäischen; Buchstaben erhalten, die sich wie folgt; lesen: „Wahballat, Sohn des Belaqab, Sohn; des Neša. Helas!“; Folgende Fragmente waren nicht mehr im Museum; auffindbar:; – E ine Büstenplatte mit der Darstellung eines; Frauenporträts (Inv. A 916), die von Ingholt; in die 130er Jahre n. Chr. datiert wurde (Pfister; 1940, 8 mit Anm. 1); – Der obere Teil einer Loculusplatte mit aramäischer; Inschrift (Inv. A 920); – E in Fragment eines Sarkophags (Inv. B 366); – E in kleiner männlicher Kopf (Inv. B 367); – E in weiterer männlicher Kopf (ohne Inventarnummer); Beigaben: Von den Stoffen, in die die Verstorbenen; bei ihrer Beisetzung eingehüllt wurden, haben; sich in diesem Turm zahlreiche Fragmente erhalten; Neben Leinen- wurden auch Woll- und; chinesische Seidengewebe gefunden. Nachweisen; lassen sich sowohl Fragmente von Gewändern; als auch Stoffbahnen, in die die Mumien; gewickelt wurden. In einem der gemauerten; Sarkophage im zweiten Geschoss fand Pfister; eine Mumie, die in Stoffe mit reichen Stickereien; gehüllt war. Des Weiteren wurden eine Terrakottaplakette; mit der Darstellung eines Priesters; eine Fibel mit Lapislazuli-Inkrustation; sowie eine Metallpinzette gefunden; Kulteinrichtungen: Im zweiten Geschoss wurde; am Boden vor den Loculuschacht W III eine; halbrunde Opfermulde aus Mörtel gesetzt. Eine; weitere, runde Opfermulde ist im Plan von Pfister; vor dem Loculusschacht W IV verzeichnet; Den Miniaturaltar, der eine zerstörte Inschrift; aufweist, hat Pfister im Erdgeschoss gefunden; (Palmyra, Museum Inv. A 917); Auffälligkeiten in der Bautechnik: keine; Vergleiche: Von Medaillons gerahmte Büsten gibt es; seit der Mitte des 2. Jhs. n. Chr. auf Sarkophagkästen; wie beispielsweise auf einem Sarkophag; aus dem Hypogäum des Shalmallat (Bounni – Saliby; 1957, 37 fig. 10; Colledge 1976, 74; Sadurska; – Bounni 1994, 169 figs. 225 – 226 Kat. 227 – 228); Im Turm Nr. 68 wurde ebenfalls ein steinerner; Sarkophag im Erdgeschoss aufgestellt; Hinweise zur Belegungszeit: Das Büstenrelief aus; der ersten Hälfte des 2. Jhs. n. Chr. (s. o.) belegt; eine Bestattung in diesem Zeitraum. Die beiden; steinernen Sarkophage im Erdgeschoss müssen; in der Mitte des 2. Jhs. n. Chr. oder später entstanden; sein. Dies zeigt, dass man den Turm; noch mindestens im 2. Jh. n. Chr. als Begräbnisstätte; nutzte.

Dating:

2. Drittel 1. Cent. n. Chr.
- Argument: Zwar ist der Grundriss mit dem Ecktreppenhaus regelmäßig, und es wurde heller Kalkstein für tragende Architekturteile verwendet, jedoch sind die Steine des Mauerwerks von unregelmäßiger Form, und es lässt sich kein Architekturdekor im Innern ausmachen. Daher wird der Bau im zweiten Drittel des 1. Jhs. n. Chr. entstanden sein. / after: Agnes Henning -

Bibliography:

M. Gawlikowski, Monuments funéraires de Palmyre (Warschau 1970) 97 – 99. 106. 157. 177. 179 .98 Fig. 53;
A. Henning, Die Turmgräber von Palmyra, OrA 29 (Berlin 2013) 188, 189 Cat. no. 46 Pl. 43;
R. Pfister, Textiles de Palmyre : découverts par le Service des Antiquités du Haut-Commissariat de la République Francaise dans la nécropole de Palmyre 3, (Paris 1940) 7 – 8 Fig. 1–2 Suppl. Pl. 10 b;
A. Schmidt-Colinet _ A. Stauffer _Kh. Al-As'ad, Die Textilien aus Palmyra (2000) 184 – 190;
K. Schnädelbach, Topographia Palmyrena. 1 Topography, Documents d’archéologie syrienne 18 (Bonn Damaskus 2010) 26, 44 Cat. no. Q108;
J. Teixidor, Inventaire des inscriptions de Palmyre (Beirut 1965) 40 Cat. no. 65;
C. Watzinger - K. Wulzinger, Die Nekropolen, in: Th. Wiegand (Hrsg.), Palmyra. Ergebnisse der Expedition von 1902 und 1917, 44-76 (Berlin 1932) 53;
D. Wielgosz, Funeralia Palmyrena, Studia Palmyrenskie 10, 69-77 (Warschau 1997) 73;

Catalog

Editor: Agnes HenningCatalog number: 46

Westnekropole. – Der Turm wurde am südwestlichen Hang des Gubwel el-Husayniyet errichtet. Er steht nicht weit vom antiken Stadtgebiet entfernt und öffnet sich mit seinem Zugang im Süden zu einem Weg, der vermutlich von der Stadt kommend zum Wadi hinabführte. Insgesamt sind drei Geschosse erhalten geblieben, wobei das oberste verschüttet und daher nicht mehr zugänglich ist. Die Außenschale des Mauerwerks ist auf Höhe der Entlastungsnische im zweiten Geschoss vollständig weggebrochen. Maße: L 9,6 m; B 9,1 m; G 87,36 m2; H 7,5 m Geschosse: 3 Äußere Gliederung: Der Sockel weist in seiner Südseite den einzigen Zugang zum Bau auf. Oberhalb des Zugangs springen drei Steinlagen leicht zurück, bevor sich darüber der Turmschaft erhebt. Auf Höhe des zweiten Geschosses befinden sich zahlreiche Fensterschlitze. Mauerwerk: Der Sockel wurde aus mittelgroßen und etwas größeren, länglichen Steinen errichtet. Die Steine des Turmschafts hingegen sind etwas kleiner. Alle Steinblöcke sind von unregelmäßiger Form, weshalb die Zwickel im Mauerwerk mit kleinen Bruchsteinen gefüllt werden mussten. An der Ostwand ist zu erkennen, dass eine Lage von größeren durch kleinere Steine horizontal ausgeglichen wurde, bevor man die nächste Lage versetzt hat. Oberhalb der Eingangstür wurde im Mauerwerk eine trapezförmige Entlastungsnische ausgespart, indem man an dieser Stelle auf die innere Mauerschale verzichtete. Das Mauerwerk ist auf allen Seiten gleich. Gründungsinschrift aramäisch: nicht erhalten Gründungsinschrift griechisch: nicht erhalten Inschriftenträger: nicht erhalten Errichtungsdatum Bauinschrift: nicht erhalten Reliefnische: unzureichender Befund Anzahl der Zugänge: nur Vorderseite Türen: Der von außen sichtbare Türsturz fehlt heute. Im hinteren Teil des Eingangsbereichs liegt jedoch noch ein weiterer Sturzstein aus hellem Kalkstein, der zwei Angellöcher aufweist. Demnach war der Bau einst mit einer zweiflügligen Steintür verschlossen. Grundrissbeschreibung: Die beiden vollständig erhaltenen Kammern erstrecken sich von Süden nach Norden. In den Langseiten zweigen jeweils vier Schächte ab. Im Erdgeschoss liegt in der Stirnseite der Zugang zum Hypogäum. Das Treppenhaus beginnt in dem Schacht im Südwesten. Der nördlich benachbarte Loculusschacht biegt nach Süden um und nutzt somit den Platz unterhalb des Treppenhauses. Das Treppenhaus bleibt auch im zweiten Geschoss auf die beiden Schächte im Südwesten beschränkt. Das dritte Geschoss wird einen ähnlichen Grundriss wie die beiden unteren Etagen aufgewiesen haben. Sowohl im Erd- wie im zweiten Geschoss befinden sich die Reste je zweier Sarkophage, von denen die beiden unteren Steinkisten sind, die beiden oberen aufgemauert wurden. Zur Beleuchtung des Treppenhauses und zur Belüftung der Anlage wurden Fensterschlitze angelegt. Grundrisskonzeption der Kammern: regelmäßig Treppenhaus: Ecktreppenhaus Kammerschnitt: leicht konisch Hypogäum: Das Hypogäum, das in den Hang getrieben wurde, war durch einen Zugang im Erdgeschoss zu betreten. Heute ist es verschüttet. Bestattungsart: loculi und Sarkophage Anzahl der im Turm erhaltenen Grablegen: 66 loculi Sarkophage: 4 – davon Steinsarkophage: 2 Beschreibung der loculi: Die Loculischächte im Erdgeschoss nehmen ca. zwei Drittel der Raumhöhe ein. Im unteren Teil sind sie durch Steinplatten verschlossen. Pro Schacht waren ca. vier Bestattungen möglich. Im zweiten Geschoss sind die Schächte ähnlich tief, wobei der unterste der jeweils fünf loculi unterhalb des Fußbodenniveaus liegt. Hier haben sich teilweise noch die Zwischenböden und ihre Auflager erhalten. Loculiverschlüsse: nicht erhalten Aufstellungsort der Sarkophage: Erdgeschoss und obere Kammer Anzahl Sarkophagkammern: 0 Inschriften innen: nicht erhalten Dekorationsformen: Klinensarkophage Beschreibung der Dekoration: Während die beiden Sarkophage im zweiten Geschoss aufgemauert wurden, konnte man im Erdgeschoss Steinkäs ten aufstellen; sie passten mit ihren 105 cm Breite knapp durch die 110 cm breite Türöffnung, konnten jedoch nicht durch das nur 90 cm breite Treppenhaus in eines der oberen Stockwerke gebracht werden. Die beiden mächtigen Kästen versperren die unteren Loculiöffnungen auf der Westseite der Kammer, weshalb sie nicht zur ersten Ausstattung des Baus gehören dürften. Die beiden Sarkophagkästen wurden aus hellem Kalkstein gefertigt und sind heute stark beschädigt. Die Vorderseite des südlichen Sarkophags zeigt drei Medaillons, in denen sich Büsten befinden. Auf der Vorderseite des nördlichen wird eine Büste vor einem Vorhang von zwei Büsten in Medaillons gerahmt. Die oberen Aufsätze der Sarkophage mit den Reliefs von Lagernden haben sich nicht erhalten. Aus dem Turm stammen folgende Funde, die sich heute im Museum von Palmyra befinden: – Altar in Miniaturformat (Inv. A 917): H 20 cm; B 14 cm; T 10 cm; rechter oberer Abschluss beschädigt. Einfache Ausführung, auf der Basis und am Abschluss Treppenstufen bzw. abgetreppte Altarwangen, auf der Oberseite runde Eintiefung. Auf der Basis drei unlesbare aramäische Buchstaben, Rückseite roh belassen. – Zwei Fragmente einer Büstenplatte mit Inschrift (Inv. 918/A 919/A 920): H 21/15/9 cm; B 18/13/10 cm; T 7/7/6 cm; Teile rechts und links des ehemaligen Kopfes, Reste von roter Farbe. Insgesamt sind drei Zeilen mit aramäischen Buchstaben erhalten, die sich wie folgt lesen: „Wahballat, Sohn des Belaqab, Sohn des Neša. Helas!“ Folgende Fragmente waren nicht mehr im Museum auffindbar: – E ine Büstenplatte mit der Darstellung eines Frauenporträts (Inv. A 916), die von Ingholt in die 130er Jahre n. Chr. datiert wurde (Pfister 1940, 8 mit Anm. 1). – Der obere Teil einer Loculusplatte mit aramäischer Inschrift (Inv. A 920). – E in Fragment eines Sarkophags (Inv. B 366). – E in kleiner männlicher Kopf (Inv. B 367). – E in weiterer männlicher Kopf (ohne Inventarnummer). Beigaben: Von den Stoffen, in die die Verstorbenen bei ihrer Beisetzung eingehüllt wurden, haben sich in diesem Turm zahlreiche Fragmente erhalten. Neben Leinen- wurden auch Woll- und chinesische Seidengewebe gefunden. Nachweisen lassen sich sowohl Fragmente von Gewändern als auch Stoffbahnen, in die die Mumien gewickelt wurden. In einem der gemauerten Sarkophage im zweiten Geschoss fand Pfister eine Mumie, die in Stoffe mit reichen Stickereien gehüllt war. Des Weiteren wurden eine Terrakottaplakette mit der Darstellung eines Priesters, eine Fibel mit Lapislazuli-Inkrustation sowie eine Metallpinzette gefunden. Kulteinrichtungen: Im zweiten Geschoss wurde am Boden vor den Loculuschacht W III eine halbrunde Opfermulde aus Mörtel gesetzt. Eine weitere, runde Opfermulde ist im Plan von Pfister vor dem Loculusschacht W IV verzeichnet. Den Miniaturaltar, der eine zerstörte Inschrift aufweist, hat Pfister im Erdgeschoss gefunden (Palmyra, Museum Inv. A 917). Auffälligkeiten in der Bautechnik: keine Vergleiche: Von Medaillons gerahmte Büsten gibt es seit der Mitte des 2. Jhs. n. Chr. auf Sarkophagkästen, wie beispielsweise auf einem Sarkophag aus dem Hypogäum des Shalmallat (Bounni – Saliby 1957, 37 fig. 10; Colledge 1976, 74; Sadurska – Bounni 1994, 169 figs. 225 – 226 Kat. 227 – 228). Im Turm Nr. 68 wurde ebenfalls ein steinerner Sarkophag im Erdgeschoss aufgestellt. Hinweise zur Belegungszeit: Das Büstenrelief aus der ersten Hälfte des 2. Jhs. n. Chr. (s. o.) belegt eine Bestattung in diesem Zeitraum. Die beiden steinernen Sarkophage im Erdgeschoss müssen in der Mitte des 2. Jhs. n. Chr. oder später entstanden sein. Dies zeigt, dass man den Turm noch mindestens im 2. Jh. n. Chr. als Begräbnisstätte nutzte. Datierung: Zwar ist der Grundriss mit dem Ecktreppenhaus regelmäßig, und es wurde heller Kalkstein für tragende Architekturteile verwendet, jedoch sind die Steine des Mauerwerks von unregelmäßiger Form, und es lässt sich kein Architekturdekor im Innern ausmachen. Daher wird der Bau im zweiten Drittel des 1. Jhs. n. Chr. entstanden sein. Literatur: Watzinger – Wulzinger 1932, 53; Pfister 1940, 7 – 8 figs. 1–2 pl. 10 b (Fibel); Teixidor 1965, 40 Nr. 65. (A 918); Gawlikowski 1970a, 97 – 99.

      1. 179; Wielgosz 1997, 73; Schmidt- Colinet – Stauffer – al-Asʿad 2000, bes. 184 – 190. Bemerkungen: keine Abbildungen: Taf. 43. – Für den Grundriss vgl.auch Pfister 1940, 7 fig. 1; 8 fig. 2.